+++the lecture and discussion is held in German, please scroll down for the German version+++
GREY ROOM presents in cooperation with MINOR – project office for education and research e. V. :
Mapping Invisible Communities – Urbanism, Migration and Digitization on the Example of the Hungarian Migration in Berlin
Lecture and Discussion with
Prof. Dr. Zsolt Szijártó | University of Pécs, Hungary
Prof. Dr. Mónika Váradi | Hungarian Academy of Sciences, Institute for Regional Studies
Hedvig Specht and Petra Szávai, PhD students | University of Pécs, Hungary
& more
moderated by Zsolt Miklósvölgyi (Technologie und das Unheimliche)
date : 25 February 2018 | 7–9 PM
venue : Club der Polnischen Versager | Ackerstraße 168, 10115 Berlin
contact : critiqueandculture@gmail.com, f: critiqueandculture | club@polnischeversager.de
Curated & organised by Zsolt Szijártó and Zsolt Miklósvölgyi in collaboration with Kata Krasznahorkai & Kati Simon
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Urban spaces, migration and the mediatization of communication technologies are closely intertwined topics that are difficult to detect in their conjunction with each other. In his research, the Hungarian media theorist and Professor of Communication Studies Zsolt Szijártó from the University of Pécs has explored the phenomena of Hungarian migration in Berlin: both in real and in digital worlds.
The study developed by Prof. Szijártó has a model character, as it offers a new methodology of how diverse migrant communities and their history in urban contexts can be made visible, not only from the perspective of sociological studies but also from the viewpoint of “private stories”. In the frame of research presentations followed by a round table, this evening aims to present this methodology by reflecting the potentials, dangers and dynamics of invisible communities in the digital diaspora as well as in urban spaces.
What role do media technologies play in the various processes of migration, how do they reflect the development of re-nationalization in the context of globalization and how the mediatized, the individual or the collective narratives of migrant communities can be made visible with new digital technologies? These are the central questions that we intent to discuss with invited experts and with the audience.
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The discussion is part of the program series GREY ROOM, initiated and realised by Critique&Culture e.V. The project has been realised with the kind support of the LOTTO-Stiftung Berlin.
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+++German version+++
GREY ROOM präsentiert in Zusammenarbeit mit MINOR – Projektkontor für Bildung und Forschung gemeinnützige GmbH :
Unsichtbare Communities – Stadt, Migration und Digitalisierung am Beispiel der ungarischen Migration in Berlin
Vortrag und Diskussionsrunde mit
Dr. Zsolt Szijártó | kultureller Anthropologe, Medienwissenschaftler, Lehrstuhlinhaber für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Universität Pécs, Ungarn
Dr. Monika Mária Váradi | Soziologin, Ungarische Akademie der Wissenschaften, Institut für Regionale Forschungen, Ungarn
Hedvig Specht und Petra Szávai | Ph.D. Studentinnen am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn
Dr. Gábor Polyák | Medienwissenschaftler (Medienjurist), Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn
moderiert von Zsolt Miklósvölgyi (Technologie und das Unheimliche)
Datum : 25 Februar, 2018 | 19–21 Uhr
Ort : Club der Polnischen Versager | Ackerstraße 168, 10115 Berlin
contact : critiqueandculture@gmail.com, f: critiqueandculture | club@polnischeversager.de
Kuratiert & organisiert von Zsolt Szijártó und Zsolt Miklósvölgyi in Zusammenarbeit mit Kata Krasznahorkai & Kati Simon
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Urbane Räume, Migration und die Mediatisierung von Kommunikationstechnologien sind miteinander eng verwobene Themen, die in ihrem Zusammenhang nur schwer aufzudecken sind. Der ungarische Kommunikations-Professor und Medientheoretiker Prof. Zsolt Szijártó von der Universität Pécs hat in einer Studie die ungarische Migration in Berlin untersucht: sowohl analog als auch digital.
Die von Prof. Szijártó entwickelte Studie hat Modellcharakter, denn sie bietet eine neue Methodologie, wie diverse Migranten-Communities soziologisch und in ihren „privaten Geschichten“ in der Geschichte der Stadt sichtbar gemacht werden können. An diesem Abend wird diese Methodologie im Rahmen einer Gesprächsrunde vorgestellt, die die Potenziale, Gefahren und Dynamiken der unsichtbaren Communities in der digitalen Diaspora und im urbanem Raum reflektieren.
Welche Rolle spielen mediale Technologien bei den diversen Prozessen der Migration, wie reflektieren sie die Re-nationalisierung im Kontext der Globalisierung und wie kann man die mediale, individuelle und kollektive Narrative der Migranten-Communities mit neuen digitalen Technologien sichtbar machen? – das sind die zentralen Fragen, die wir mit eingeladenen Expertinnen und Experten und mit dem Publikum zusammen diskutieren möchten.
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Die Diskussionsrunde ist Teil des Programmreihe GREY ROOM, initiiert und realisiert von Critique&Culture e.V. Die Realisierung des Projekts wurde ermöglicht aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin.
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Monika Mária Váradi: „Hier und da“. Transnationale Migration – Chance oder Zwang?
Seit einigen Jahren ist die Migration aus Ungarn nach West-Europa eine Alltagsrealität geworden, es gibt kaum Familien, Generationen, gesellschaftliche Gruppen, geographische Regionen, die von der Migration nicht betroffen sind. Hinter den einzelnen Entscheidungen, nach Ausland zu fahren, dort Arbeit, Existenz, Zukunft zu finden, können wir unterschiedliche Gründe, Motivationen, Erwartungen entdecken, auch die Migrationswege zeigen Vielfältigkeit. Wir versuchen jedoch einige typische Merkmale (wie Transnationalität und Zirkularität) der gegenwärtigen transnationalen Migration zu identifizieren und beschreiben.
Dr. Monika Mária Váradi ist Soziologin, arbeitet am Institut für Regionalforschung der UAW, Budapest. In den letzten vier Jahren führte sie eine Forschung über Migration aus ländlichen ungarischen Gebieten und ihre Konsequenzen für die betroffenen Familien und Lokalitäten.
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Zsolt Szijártó: „Hier”. Die Forschung der Berliner ungarischen „Diasporas”
Diese Präsentation verbindet mit mehreren Threads die in den Offline- und Online-Welten – in sozialen und virtuellen Räumen – der Migranten-Communities durchgeführten Forschungen. Der Ausgangspunkt ist eine sich auf Teilnehmerbeobachtung, qualitative Interviews gründende Feldforschung, die die verschiedenen Gruppen der Berliner Ungarn, die von ihnen genutzten wichtigeren städtischen Standorte, die typischen Aktionen der Selbstdarstellung, der Gruppenorganisation identifiziert. Parallel dazu wird besonderes Augenmerk auch den verschiedenen Szenen von Cyberspace gewidmet. Wir versuchen die mediale, individuelle und kollektive Narrative der Migranten-Communities mit neuen digitalen Technologien sichtbar zu machen.
Dr. Zsolt Szijártó ist kultureller Anthropologe, Medienwissenschaftler, arbeitet am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn. In den letzten zwei Jahren führte er eine Forschung über die Berliner ungarischen „Diasporas“, unter dem Titel: Die Kunst der Teilnahme: Ein gesellschaftlich-kultureller Versuch. Neue Herausforderungen in der Community-Forschung.
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Hedvig Specht – Petra Szávai: Digitale Welten der ungarischen Gruppen in Berlin I: Plattformen und Genres
Die digitale Medienumgebung und besonders die Verbreitung der sozialen Medien verändern im Wesentlichen das gesamte System der großstädtischen Migration, die Kommunikationswege und die Bildung einer Gemeinschaft. Die Präsentation diskutiert dieses Phänomen im Falle der ungarischen Gruppen in Berlin, gleichzeitig in einem historischen und einem zeitgenössischen Abschnitt. Sie stellt die wichtigsten Online-Plattformen der ungarischen Gruppen in Berlin seit Anfang der 2000er Jahre vor und gibt einen Überblick über die bestehenden Plattformen und auf diesen Plattformen entstehenden Genres. Anschließend stellt sie eine beliebte Berliner FB-Gruppe, namens Berlin Calling in den Mittelpunkt und versucht anhand der Analyse der alltäglichen kommunikativen Situationen ein Bild von der Organisation und dem inneren Regelsystem dieser Gemeinschaft zu geben.
Petra Szávai ist Ph.D. Studentin am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn. In ihrer Doktorarbeit behandelt sie die Repräsentationen des natürlichen und kulturellen Erbes in den ungarischen Nationalparken.
Hedvig Specht ist Ph.D. Studentin am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn.
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Gábor Polyák: Digitale Welten der ungarischen Gruppen in Berlin II: Das Phänomen der Filterblase
Das digitale Medienumfeld verstärkt jene Attitüde der Mediennutzer, dass sie solche Informationen bevorzugen, die die eigenen Standpunkte unterstützen, und sie versuchen die widersprechenden Informationen zu vermeiden. Die Algorithmen hinter den sozialen Medien tragen dazu bei, dass die Nutzer schrittweise in ein Informationsumfeld gelangen, das ihrer Wertordnung, ihrer Lebensweise und ihrem Geschmack entspricht. Diese Blase bestimmt auch die Kommunikation der Ausländergruppe: sie hält die einheimische Informationsumgebung aufrecht, gesamt mit allen Merkmalen und Polarisierungen dieser Umgebung. Diese sprachliche, kulturelle und politische Blase deutlich beeinflusst nicht nur die öffentlichen Debatten, sondern auch die Integrationsprozesse der Ausländer.
Dr. Gábor Polyák ist Medienwissenschaftler (Medienjurist), arbeitet am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Pécs, Ungarn. Er leitet eine Forschung über das Phänomen der Filterblase, über die Algorithmen hinter den sozialen Medien.
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Die Veranstaltung wird moderiert von Zsolt Miklósvölgyi, Ph.D. Student in Literatur- und Kulturwissenschaften, an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest, Ungarn. Zsolt Miklósvölgyi ist Gründer der T+U (Technologie und das Unheimliche).